• Case Study | Steelcase

    Digitale Transformation in Gewerberäumen

Wir haben kürzlich mit Michael Kanoza, einem Produktgrafik-Analysten in der Abteilung für spezielle visuelle Zusammenarbeit, darüber gesprochen, wie „Steelcase“ es schafft, den Arbeitsplatztrends immer einen Schritt voraus zu bleiben und Räume zu schaffen, in denen Menschen besser arbeiten, lernen und auch heilen können.
Seitdem hat sich das Unternehmen als ein führender Büromöbelhersteller etabliert. Allerdings nicht irgendein Möbelhersteller! Der Unterschied bei Steelcase liegt einerseits in den fundierten Kenntnissen bei der Inneneinrichtung von Gewerberäumen sowie andererseits in der Abteilung für spezielle visuelle Zusammenarbeit. Diese Abteilung berät bei der Entwicklung kundenspezifischer Produkte bevor diese überhaupt hergestellt werden.
Im Laufe der Jahre hat Steelcase eine Vorreiterrolle bei der Umgestaltung von Gewerbe-Innenräumen übernommen. Inmitten der digitalen Transformation und den sich ändernden gesetzlichen Anforderungen hat Kanoza miterlebt, wie die Industrie gewachsen ist und sich ständig verändert.
Diese Veränderungen haben sowohl das Produktdesign als auch die Art und Weise, wie Steelcase mit den Kunden zusammenarbeitet, beeinflusst. Anstatt nur universelle Standard-Arbeitsplatzmöbel herzustellen haben sie sich an individuelle Kundenanforderungen und die dafür notwendige Beratung angepasst. In der Büromöbelbranche gab es schon immer einen Bedarf für das „Spezielle“. Der Schlüssel dazu liegt darin, Ideen zu haben und sie in einem schnellen und visuellen Format mit Hilfe von Raumplanungssoftware zu kommunizieren.

Steelcase

Steelcase wurde 1912 gegründet. Das erste Patent war für einen Metall-Papierkorb. Weidenkörbe durch Stahl zu ersetzen war damals eine lebensrettende Innovation in überfüllten Städten, wo Brände sich schnell ausbreiten konnten.

Trends, Trends und mehr Trends

Starbucks Café - Trends

Die Arbeitswelt ist heute komplizierter als je zuvor. Die Menschen arbeiten viel mehr Stunden und in den letzten Jahren nimmt die Arbeit an mobilen Arbeitsplätzen immer mehr zu. Einige Mitarbeiter arbeiten lieber im Büro (zweiter Ort), während andere die Arbeit von zu Hause (erster Ort) oder in einem Café (dritter Ort) bevorzugen. Was genau sind aber erste, zweite und dritte Orte? Laut dem Soziologen Ray Oldenburg gilt das Arbeiten in der häuslichen Umgebung als "erster Ort", während das Arbeiten in einem Café als "dritter Ort" und das Büro als "zweiter Ort" betrachtet wird.

Diese Orte – insbesondere die "dritten Orte" – beginnen, den modernen Arbeitsplatz zu definieren, was führende Organisationen dazu veranlasst, sehr schnell ihre Definition eines Arbeitsplatzes zu überarbeiten. Angesichts steigender geschäftlicher Anforderungen, längerer Arbeitszeiten und der Tatsache, dass immer mehr Mitarbeiter an mobilen Arbeitsplätzen arbeiten, versuchen Unternehmen Wege zu finden, um den Komfort, die Effizienz und die Innovationen für ihre Mitarbeiter zu erhöhen.

Was macht "dritte Orte" für Mitarbeiter attraktiv?

Die Möglichkeit zu arbeiten, ohne dass Kollegen einen ablenken, Loungemöbel mit einer wohnlichen Atmosphäre, das lebhafte Stimmengewirr anderer Menschen im Hintergrund, Zugang zu gutem Essen, ein attraktives Ambiente", berichtet Frank Graziano, Manager für hochentwickelte Anwendungen bei Steelcase. "Dritte Orte – also im Wesentlichen öffentliche Orte, wo Menschen sich jeden Tag treffen und auch unterstützen können – haben in der gesamten westlichen Welt schon immer Innovationen und inspirierende Gespräche gefördert.

Arbeitgeber, die die Bedeutung von dritten Orten erkannt haben, versuchen diese Atmosphäre einzufangen, indem sie Räume innerhalb der Arbeitsumgebung schaffen, die Teams mit frischer Energie versorgen und Kreativität und Innovation fördern. Ein Beispiel für die Umsetzung dieses Trends ist z. B. das neue Caféhaus, das Google auf seinem Campus in Kalifornien eröffnet hat.

"Wir vereinen den Komfort von zu Hause und die Gemeinschaftlichkeit von dritten Orten am Arbeitsplatz, um das Büro zum besten Platz für die Arbeit zu machen", sagt Graziano. "Wenn Sie das tun, verändert es den physischen Charakter und die soziale Erfahrung des Arbeitsplatzes. Es fördert einen Wandel in der Arbeitskultur".

Design mit Kundenwerten verbinden

Es gibt nicht nur Trends innerhalb der Arbeitswelt für Arbeitnehmer und Arbeitgeber, sondern auch bedeutende Nischen in der Industrie, die von dieser Bewegung angespornt wurden wie beispielsweise kundenorientiertes Design für Arbeitsplatzmöbel.

„Wir sehen einen enormen Bedarf für die gemeinsame Entwicklung von Produkten in Zusammenarbeit mit den Kunden, den Einrichtungsplanern und meiner Abteilung, die Spezialmöbel für Steelcase erarbeitet“, sagt Kanoza. „Es ist für alle Beteiligten wichtig, auf der gleichen Seite zu stehen und für das gleiche Ziel zu arbeiten: die Verbesserung des Arbeitsplatzes".

Das beinhaltet auch das Thema Nachhaltigkeit. Heutzutage sind Kunden darin sehr bewusst und die Sorgfalt und strengen Vorschriften bei Fertigungsprozessen können sehr wichtig für den erfolgreichen Abschluss eines Geschäftes sein. Deshalb nehmen Designer, wie z. B. Steelcase, dies sehr ernst und entwerfen insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit.

„Wir glauben, dass wir die besten Lösungen für unsere Kunden liefern, wenn wir sicherstellen, dass sie die besten Lösungen für unsere Umwelt sind. Deshalb berücksichtigt jeder Schritt in diesem Prozess – vom Design, der Herstellung, der Lieferung bis hin zum Produktlebenszyklus – die Auswirkungen unserer Arbeit auf die Menschen und die Umwelt. Zusätzlich entdecken wir immer neue Möglichkeiten, um Dinge besser zu machen", sagt Graziano.

Darüber hinaus befragen sie auch einzelne Kunden, um sicherzustellen, dass ihre Vorschläge den Nachhaltigkeitsanforderungen jedes Unternehmens entsprechen.

In vorderster Reihe bei der Arbeitsplatzgestaltung

Balbek Büros - Arbeitsplatzgestaltung

Im Allgemeinen verlangen die Kunden kreative und kostengünstige Lösungen für ihre speziellen Bedürfnisse bei Büromöbeln. Das Team bei Steelcase recherchiert manchmal stundenlang über das Verhalten am Arbeitsplatz und neueste Trends, um über die Anforderungen von Kunden informiert zu sein. Danach entscheidet das Team, ob der Entwurf überhaupt produziert werden kann.

"Wir untersuchen die Machbarkeit, die Marktfähigkeit und die Kosten für ein spezielles Produkt und kommunizieren es dann mit Hilfe unseres speziellen visuellen Kommunikationsverfahrens", sagt Kanoza.

Kunden, die speziell für sie entwickelte Produkte anfragen, möchten erstmal sehen, wie diese aussehen könnten, bevor sie sich zum Kauf verpflichten. Dafür fügt der Einrichtungs-planer beim Steelcase Händler mit einer Raumplanungssoftware die angebotenen Produkte als gerenderte Bilder in den Grundriss ein.

  • Neue Technologien nutzen für Innovationen

    Neue Technologien nutzen für Innovationen

    Steelcase steht nicht nur in vorderster Reihe bei Innovationen im Design und bei Arbeitsplatztrends, sondern nutzt auch neue Technologien, um diese Initiativen voranzubringen.

    Sie waren die ersten Hersteller, die in die weltweit größte 3D-Modell-Bibliothek „3D Warehouse“ aufgenommen wurden und sind heute einer der größten Produzenten von 3D-Modellen auf dieser Plattform.

    "Wir speichern unsere CAD-Modelle in SketchUp und stellen Sie im 3D Warehouse für die Anwender zum Download zur Verfügung", sagt Kanoza. "Heute gibt es Tausende von Downloads dieser Modelle. Das 3D Warehouse war ein Vorläufer für die heutigen SketchUp Symbole, die wir auf www.Steelcase.com anbieten".

    Ein „Symbol“ ist der Begriff für ein 3D-Modell, das ein Produkt repräsentiert. Wenn auf ein Symbol aus der Steelcase Planungssoftware zugegriffen wird, ist es mit Daten verknüpft, die Informationen wie Farben, Oberflächen, Materialien oder Kosten enthalten. Diese Informa-tionen sind alle in der Planungssoftware verpackt, die den Einrichtungsplanern dabei hilft, sie in Grundrisse einzusetzen. Ohne diese Symbole wäre es schwierig, Bürokonfigurationen mit Steelcase Produkten zu planen.

  • Ein SketchUp Arbeitsablauf

    Ein SketchUp Arbeitsablauf

    Neue Technologie bedeutet neue Arbeitsabläufe und Prozesse mit Hilfe von SketchUp. Diese Prozesse wirken sich auf die Entwicklung von speziellen Produkten und das konzeptionelle Design aus. Diese neuen Prozesse erfordern von Designern und Ingenieuren, dem Vertrieb und den Anbietern gemeinsam an Produktdesigns zu arbeiten, was eine gute Zusammenarbeit noch wichtiger macht.

    "Wir setzen SketchUp in diesem Prozess als Kompositionswerkzeug ein. Dabei importieren wir verschiedene CAD-Modelltypen und ergänzen sie, um eine visuelle Kommunikation zu schaffen“, erklärt Kanoza die Vorteile von SketchUp für sein Unternehmen.

  • Designvalidierung und visuelle Kommunikation

    Designvalidierung und Anwendungsstudien

    Diese Funktion hilft Kunden und Möbelhändlern, sich vorzustellen wie ein neues (speziell angefertigtes) Produkt aussehen kann, wenn es produziert wird. Für die Visualisierung werden 3D-Modelle des speziellen Produkts verwendet und im Grundriss platziert. Diese Designvalidierung und -Studie dokumentiert die Anforderungen des Kunden vor der Erstellung eines Modells oder Prototyps des Produktes.

    Visuelle Kommunikation für spezielles Design

    Diese neue Abteilung wurde von Kanoza eingeführt, und hier zeigen sich die echten Werte von SketchUp. Denn in dieser Abteilung entwickelt das Team die Symbole für speziell angefertigte Möbelstücke.
    "Wir nutzen SketchUp, weil wir einen Weg brauchen, um Kundenanfragen für ein speziell entwickeltes Produkt visuell zu kommunizieren. Das Spezial-Symbol repräsentiert einen Entwurf, der durch einen Verantwortlichen sowohl für die Technik als auch die Angebotserstellung geprüft wurde. Diese entscheiden, ob Steelcase die Sonderanfertigung konstruieren und herstellen kann, bevor wir tatsächlich in Produktion gehen. Wenn wir den Händlern zeigen können, wie ein Produkt aussehen wird, können wir sie mit an Bord holen und davon überzeugen, es zu kaufen bevor wir Kosten für die technische Ausführung haben."
    Die Fähigkeit dieser Abteilung, schnelle Konzepte für Spezial-Produkte zu erstellen, ist entscheidend, um auf die Anforderungen der Kunden für spezielle Möbel zu reagieren.
    „Selbst wenn wir einen Spezial-Entwurf nicht verkaufen können, speichern wir die Zeichnungen auf einer besonderen Webseite für Händler zur Verwendung bei zukünftigen Projekten. Damit können wir den gesamten Aufwand effektiv weiterverwenden. Denn diese Entwürfe waren ja bereits mit der Technik abgestimmt".
    Da alle Entwürfe bereits einen sorgfältigen Prüfungsprozess durchlaufen haben, wissen sie, dass sie diese künftig sofort anbieten können, mit der Sicherheit, dass sie auch produziert werden können. SketchUp ist der Schlüssel zum Erfolg dieser neuen Abteilung.
    "Es ist ein kostengünstiger, effizienter Weg um Bildsymbole für spezielle Produkte zu entwickeln. Durch die Effizienz, die beim Einsatz von SketchUp und LayOut entsteht, haben wir über 10.000 Modelle von früher schon angebotenen Produktdesigns entwickelt."
    Zusätzlich werden sie noch von einigen tollen Erweiterungen unterstützt wie Cleanup3 und FredoScale.