• Case Study | Icons of Denmark

    Büromöbeldesign: Die dänische Art

Vor zehn Jahren hat sich „Icons of Denmark“ als Vertriebspartner von dänischen Möbeln im britischen Markt etabliert. Durch ihr unverwechselbares, marktführendes Konzept bringen sie dänisches Design in das moderne Büro ... ein raffiniertes Sofa nach dem anderen.
Mit der Zielsetzung, das Beste an dänischem Design in den industriellen Einrichtungsmarkt in Großbritannien und darüber hinaus zu bringen, arbeiten Jesper und das Team von Icons of Denmark eng mit einem Kreis von talentierten Designern und Handwerkern zusammen, die eine tiefgehende Faszination für kultivierte Schönheit, natürliche Materialien und funktionales Design haben, auf das die Dänen besonders stolz sind.

 

Icons of Denmark

Seit ihrer Gründung in 2009 sind Icons of Denmark als Londoner Heimat von dänischem Design für gewerbliche Inneneinrichtung bekannt geworden. Seitdem haben sie hart daran gearbeitet, sich von einfachen Vertretern von dänischem Design zu kreativen Gestaltern zu entwickeln.

Erzählen Sie uns etwas über den Hintergrund von Icons of Denmark

Icons of Denmark begann als herkömmlicher Möbelvertreter für dänische Möbelmarken im britischen Markt. Wir hatten schon immer einen praxisbezogenen Ansatz beim Vertrieb von Möbeln und sind stolz darauf, dass wir uns mit unseren Produkten sehr gut auskennen. Wir haben ein sehr ausgeprägtes technisches Verständnis dafür, wie die Möbel eingesetzt werden sollten, für welche Zwecke sich bestimmte Möbel eignen und wie wichtig die Möblierung für bestimmte Aufgaben in einem Büro sein kann.
Dieses Konzept führte uns zum Produktdesign und schließlich zur Herstellung. Wir haben alles, was wir im Markt gelernt haben, aufgenommen und arbeiten jetzt mit dänischen Designern zusammen, um neue Möbel für moderne Büros zu produzieren.
Wir arbeiten mit einem internationalen Kundenkreis zusammen, den wir mit den von uns hergestellten Produkten in Bezug auf dänisches Design und die daraus resultierenden Möbel auf dem Laufenden halten. Unsere Projekte sind in erster Linie umfangreiche Gewerbeprojekte.

Wie wurden Sie von Vertretern von dänischem Design zu kreativen Gestaltern?

Wenn die Möbeldesigner, für die wir eine Vertretung hatten, beschlossen, neue Produkte herauszubringen, mussten wir im Markt aktiv werden und verkaufen. Diese Aufgabe spiegelte nicht immer das wider, was wir von dem Produkt und seiner Einsetzbarkeit im entsprechenden Marktsegment hielten ... das wurde uns auf die Dauer ein bisschen zu langweilig.

In 2016 haben wir dann die ersten Schritte in Richtung unseres ersten eigenen Produktes unternommen. Wir konnten einem dänischen Designer und Hersteller unsere Vorstellungen von einem Sofa vermitteln und wie es hergestellt werden sollte; das wurde zum ersten Beispiel dafür, wie wir Möbel heute gestalten.

Was ist das Besondere an Ihrem Konzept für die Gestaltung neuer Produkte?

Die Art und Weise, wie wir heute Möbel entwerfen, ist extrem an den Markt angepasst. Als wir anfingen, wurden gerade viele Produkte aus dem Wohnbereich in die Arbeitsplatzumgebung übernommen. Im Gegensatz dazu berücksichtigen wir die spezifischen Anforderungen am Arbeitsplatz und erstellen Entwürfe, die sich daran orientieren.

Unser Arbeitsprozess beginnt damit, Marktlücken zu finden: Wir stellen fest, dass es bestimmte Anforderungen oder Projektbereiche gibt, für die wir wiederholt nicht die richtigen Produkte haben. Dann geben wir diese Feststellung weiter und arbeiten mit den Designern und Herstellern zusammen, um ein neues Produkt zu entwickeln. Darin unterscheiden wir uns von vielen anderen Firmen. Wir lassen uns in keiner Weise von Produktdesignern leiten. Wir orientieren uns nur an den Anforderungen der Innenarchitekten und Kunden.

Ein Beispiel: Der neueste Produktbereich, den wir entdeckt haben, ist die Bankettbestuhlung. Eine Bankettbestuhlung ist etwas, das meistens für jedes Projekt speziell nach Kundenwünschen entworfen wird. Und schon hatten wir einen Bereich für ein neues Produkt gefunden. Da wir viel Erfahrung bei der Herstellung von Sofas und Polstermöbeln haben, entschieden wir, uns näher mit diesem Thema zu befassen.
Zur Gestaltung dieses neuen Sofa-Typs zeichneten wir zuerst einen 2D-Entwurf und einigten uns auf bestimmte Maße und Vorgaben. Dann entwickelten wir daraus ein 3D-Modell, das schließlich in unserer Werkstatt in Dänemark gebaut wurde.

Nachdem wir einen Prototyp erstellt haben, gehen wir wieder ans Zeichenbrett, um das 3D-Modell zu verfeinern und das Möbelstück fertigzustellen, indem wir letzte Details wie z. B. Ziernähte und die Position der Beine ausarbeiten. Diesen Prozess haben wir auch bei unserem neuen Produkt BANK angewendet, das wir dieses Jahr auf der Clerkenwell Design Week erstmals vorgestellt haben.

Ihre ersten Erfahrungen mit SketchUp?

Meine erste Begegnung mit dem Produkt hatte ich in 2007 als ich Möbel für einen dänischen Hersteller verkaufte. Ich entdeckte die Software bei einem Architekten. Ich war gleich echt begeistert davon, also begann ich, das Tool bei Möbelhändlern als ein potenzielles Werkzeug zu bewerben, mit dem sie unsere Produkte konfigurieren konnten.
Als ich 2009 nach London umzog, war eine der ersten Aktionen, unsere Modelle in das 3D-Warehouse hochzuladen und die Plattform als integralen Bestandteil unseres Verkaufsprozesses zu nutzen. Die Benutzerfreundlichkeit von 3D-Warehouse und SketchUp Pro ermöglichte es mir, alle unsere DWGs in SKP-Dateien zu konvertieren und sie offen zugänglich zu machen.
Wir stellten schnell fest, dass wir jede Menge Follower und eine beachtliche Anzahl von Downloads für diese Produkte gewinnen konnten. Heute, zehn Jahre später, nutzen wir die Plattform immer noch, um unsere Modelle hochzuladen und mit anderen zu teilen.

SketchUp ist ein Werkzeug, das wir in drei verschiedenen Bereichen unseres Unternehmens einsetzen: Produktdesign, Konfiguration und Innenraumgestaltung.

Erzählen Sie uns etwas über Ihren Ausstellungsraum und die Produkte darin. Haben Sie auch welche mit SketchUp entworfen?

Wir arbeiten mit vielen Produktdesignern zusammen. Momentan arbeiten wir mit einem Designer zusammen, der seine Entwürfe in SketchUp entwickelt: Peter Barreth. Der gelernte Polsterer und Sofabauer ist ein Autodidakt, der sich das Programm selbst beigebracht hat. Mit SketchUp hat er ein Werkzeug gefunden, mit dem er komfortabel und schnell arbeiten kann.
Das „Private Sofa“ war eine der ersten Lösungen, die unter der Marke Icons of Denmark von Peter gestaltet wurde. Dieses Produkt basierte auf ein paar sehr einfachen Grundprinzipien bezüglich Komfort, Sitzhöhe und Flexibilität bei den Abmessungen. Der Gestaltungsprozess begann mit einer 2D-Zeichnung. Aus diesen ersten Ideen wurden dann in SketchUp 3D-Modelle erstellt. Sobald der erste Prototyp in Dänemark gebaut worden war, schickten wir ihn an unseren Ausstellungsraum in London.
Wir verwendeten diesen Prototyp, um ein Feedback aus dem Markt zu erhalten und die Funktion und Form zu verfeinern, bevor wir es auf den Markt brachten. Fast genau ein Jahr später wurde dann schließlich das „Private Sofa“ als fertiges Produkt aus der Taufe gehoben – das Ergebnis unserer Marktforschung und Entwicklung zusammen mit Londons Industriedesign-Community.

Worin sehen Sie den größten Nutzen von SketchUp?

Die meisten unserer Produktentwürfe sind in verschiedenen Größen und Ausführungen erhältlich, die für die individuellen Projekte eines Kunden konfiguriert werden können.
Als wir zum Beispiel mit dem Verkauf von Besprechungstischen begannen, merkten wir, dass es von Vorteil ist, wenn die Kunden die Möglichkeit haben, eine individuelle Größe auszuwählen. Wir können die Tische aus unseren schon bestehenden Entwürfen visualisieren und konfigurieren, um die Anforderungen der Kunden genau zu erfüllen. Dabei setzen wir SketchUp täglich ein. In unserem zehnköpfigen Verkaufsteam arbeiten alle mit dem Produkt.
Da unsere Produkte nach Maß gefertigt werden können, zeigen wir Details wie die Positionierung der Beine, die Aufteilung der Tischplatten und die Gewichtsverteilung. Wenn der Kunde ein bestimmtes Kantendetail wünscht, können wir dies visualisieren. Die Visualisierung muss schnell gehen, damit wir rasch die Zusage vom Kunden erhalten und uns abstimmen können. Unser Tisch FORUM zum Beispiel hat eine ziemlich einfache Geometrie, die sich schnell für das Produkt anpassen lässt. Wir können diese Tischplatten ganz einfach neu zeichnen und sie damit an die Größenanforderungen des Kunden anpassen.
Diese Zeichnungen senden wir an unsere Produzenten in Dänemark zurück, wenn wir die Bestellungen machen. Dadurch können wir uns sehr schnell mit den Produzenten und Herstellern abstimmen, bevor eine Bestellung aufgegeben wird. Darin liegt eigentlich der größte Nutzen von SketchUp für unser Unternehmen.

Sie haben erwähnt, dass Icons of Denmark viel zur Innenausstattung bei einem Projekt beiträgt. Wie sieht dieser Arbeitsablauf aus?

Wir werden sehr oft eingeladen, unsere Produkte in Zusammenarbeit mit einem Architekten vorzustellen. In ähnlicher Weise arbeiten wir manchmal zusammen, wenn der Architekt einige Ideen für eine bestimmte Einrichtung benötigt, und das muss dann oft auch ganz schnell gehen.
Hier spielt SketchUp eine wichtige Rolle in der Arbeit des Designers, indem wir nicht nur ein Sofa, sondern eine komplette Zusammenstellung unserer Möbel liefern und sie zusammen mit den Vorschlägen unserer Vertragspartner visualisieren.
In so einem Fall bekommen wir Vorgaben von einem Innenausstatter oder Architekten, schlagen dann einige Ideen für den Raum mit unseren Produkten vor und erstellen ein Angebot für die Gestaltung des Raums. Dieses enthält dann nicht nur unsere einzelnen Produkte, sondern zeigt auch, wie die Produkte vor Ort in einem größeren Maßstab aussehen.
Wenn es um Innenausstattung geht, denke ich, dass einige unserer Produkte hier wirklich ihre Stärken ausspielen können. Das Sofa EC1 zum Beispiel ist ein modulares Sofa. Man kann mit den verschiedenen Teilen dieses Produktes spielen und sie entsprechend in dem Raum, in dem man gerade ist, hin- und herschieben.
Und das ist für uns genauso wichtig wie die beiden zuvor erwähnten Aufgaben, für die wir das Produkt einsetzen. Sie wollen das Produkt in einer bestimmten Größe, aber auch in einer bestimmten Form und Zusammenstellung? Ich denke, genau darum hat sich das EC1 als eines unserer beliebtesten Produkte im 3D-Warehouse erwiesen.

Wie setzen Sie verschiedene Entwurfswerkzeuge innerhalb Ihres Teams ein?

Abgesehen von unserer Sofa-Produktlinie arbeiten unsere anderen Produktdesigner mit SolidWorks. Unabhängig vom Arbeitsablauf der Produktdesigner speichern wir alles in DWG-Dateien, was es uns ermöglicht, in einem Format zu arbeiten, das wir schnell lesen und verstehen können.
Auch hier wird SketchUp wieder zur gemeinsamen Basis. Wir bitten unsere Produktdesigner, die mit SolidWorks arbeiten, uns immer ein DWG-Modell zu geben. Wir können daraus dann SketchUp Modelle erstellen, die wir über 3D-Warehouse teilen können oder für uns selbst verwenden, wenn wir die Produkte vor Ort konfigurieren.
Für den Daten-Export ist es äußerst praktisch, dass wir direkt DWG-Dateien in 2D oder 3D erstellen können für alle Produkte, die wir komplett neu entwerfen. SketchUp bietet uns einen Vorsprung an Kompatibilität gegenüber allen Beteiligten, mit denen wir zusammenarbeiten.

Bildnachweis: Bilder mit Genehmigung von Icons of Denmark